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Samichlaus
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Zu Beginn des letzten Jahr-hunderts waren in Kriens einzelne initiative Männer aus kirchlichen Kreisen mit Bischofsgewand, Inful (Bischofshut), Krummstab und "eigenen" Bärten (Theiler, Baumli) als Samichläuse von Haus zu Haus gezogen und haben Kinder beschenkt. Nach der Gründung der Galli-Zunft wurde schon bald eine St.Niklauskommission ins Leben gerufen, welche den Grundstein zum heutigen Krienser Samichlaus-Brauchtum legte. 

1926 zogen erstmals vier Gruppen aus, gekleidet mit den von den Zunftfrauen und Zunfttöchtern selber genähten Gewändern, begleitet von Trychlern, Geisslechlöpfern und Musikanten. Mit dabei waren auch Sammler mit Büchsen, welche wie heute noch auf kleine Gaben hofften. Bald musste das wilde Schmutzlijagen verboten werden und die Schmutzlis wurden ermahnt, die Leute nicht mit Schuh- und Wagenschmiere zu besudeln. Die Abrechnung der ersten Bescherung zeigte dennoch einen grossen Erfolg, konnten neben Kleidungsstücken, Nüssen, Schokoladen, Dörrobst, usw. auch 1800 Lebkuchen-Kläuse und 540 kg Äpfel an bedürftige Familien abgegeben werden.

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Erster Samichlausumzug 1929 mit sieben Gruppen

Es wurde ein Reglement geschaffen, welches genauestens regelte, wie die Bescherung durchzuführen war, u.a.: §8 Einteilung der Mannschaft: "Jeder Mitwirkende soll ordentlicher Weise das 18. Altersjahr erreicht haben und im Besitze eines guten Leumundes sein. Streitsüchtige und unsolide Elemente bleiben von der Teilnahme ausgeschlossen!" Sieben Gruppen zogen 1929 aus und man organisierte den ersten grossen Samichlausumzug auf der Route Dorfschulhaus - Hotel Pilatus -Gasthof Linde - Gemeindehaus - Schachenstrasse - Bäckerei Huber - Sagelischmiede - Fenkernstrasse - Merkurhof - und zurück zum Dorfschulhaus. Wegen der wirtschaftlichen Krisenzeit verlegte man ab 1931 die Bescherungen in die Turnhallen, beschenkte so im Dorf und im Obernau die Jugendlichen in den Kindergärten und in der 1. bis 3.Klassen und besuchte anschliessend die Waisenkinder.

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Bescherung bei der Bevölkerung sehr gefragt

Von 1925-1970 wurde mit einer Sammelaktion meistens auch eine Weihnachtsbescherung für weniger bemittelte Familien durchgeführt. Die Bescherung war bei der Bevölkerung sehr gefragt, wie ein Brief einer verzweifelten Mutter vom 20. Dezember 1939 belegt: "Infolge Krankheit meines Mannes seit dem 1. Februar wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie meine 2 Kinder, ein Mädchen von 11 Jahren und ein Knabe von 10 Jahren mit etwas Unterwäsche und Leibchen beschenken würden. Im Voraus besten Dank. Achtungsvoll zeichnet ".

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Bescherung heute
Anfangs November beginnen bei der Galli-Zunft immer die grossen Vorbereitungen für die Besuche der heute über 700 Kinder in etwa 300 Familien (2014) und die Organisation des Umzuges vom 8. Dezember. Anhand der per Post oder Internet eingesandten Anmeldungen werden an einer Sitzung die Routen eingeteilt und anschliessend verlost, sodass vom 4. bis 7. Dezember nicht immer die gleichen Gruppen die gleichen Familien besuchen. Die Archivare leisten jedes Jahr eine riesige Arbeit, bis alle Gewänder und Utensilien bereitgestellt sind. Die Zunftratsfrauen und viele Helfer füllen hunderte der beliebten Chlaussäcke - Säcke mit Nüssen, Mandarinen,, Lebkuchen, Äpfel und Guetzli - ab. Nach dem Kauf eines weiteren Gewandes sind heute vom 4.-7. Dezember 13 Gruppen der Galli-Zunft unterwegs. Welch herrlicher Anblick bietet jeweils der Auszug der Samichlausgruppen mit Kaplan, Leviten, Diener, Schmutzli, Huttenträger, Chlöpfer und den kleinen Gongeler um 17.00 Uhr bei der Gallihalle. Zusätzlich besuchen jedes Jahr zwei spezielle Samichlausgruppen die Betagtenzentren der Stadt Kriens.

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Samichlaus
Er tritt würdevoll mit seinem Bischofsgewand aus Brokatstoff, mit Mitra (Bischofshut) und mit Bischofsstab auf. Die Kinder werden von ihm mit Informationen aus dem goldenen Buch in einem lockeren Gespräch gelobt und getadelt. Nach dem Aufsagen eines „Värsli“ bekommen die Kindern den begehrten Chlaussack.

Kaplan
Er trägt ein weisses Gewand mit einem schwarzen Kragen und die schwarze Kopfbedeckung nennt man Birett. Als Organisator der Gruppe stellt er die Route zusammen, bestimmt die zeitliche Einteilung des Abends und trägt das Buch mit Lob und Tadel mit sich.

Leviten
Stolz wie der Samichlaus tragen sie einen Umhang aus Brokatstoff und auch sie tragen ein Birett. Sie sind für die Chlaussäckli verantwortlich und tragen diese zusammen mit Nüssli und Mandarinen in einem Korb ins Haus.

Schmutzli
In seinem schwarzen Overall mit Kapuze und seinem „Gröll“ (kleine Schellen) betritt der schwarz geschminkte Schmutzli erst ganz zum Schluss die Stube und ermahnt wenn nötig die Kinder zum Guten. Die mitgebrachte Rute hat heute eigentlich nur noch symbolischen Charakter.

Diener
In einem weissen Gewand und einem rotem Kragen trägt er die Laterne.

Chärelibueb / Huttenräger
Sie bringen die Chlaussäcke im Wägelchen oder in den Hutten von Haus zu Haus.

Geisslechlöpfer und Gongeler
Sie künden lautstark den Besuch des Samichlaus an.

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Symbolbild Samichlaus
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